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Bernd-Michael Land -Ein Musiker in Zeiten der Corona-Krise.

Die Covid-19-Pandemie hatte in der gesamte Kulturszene für einen Minimalbetrieb gesorgt. Während es für die großen Weltstars noch verhältnismäßig einfach ist, sich finanziell ein paar Monate über Wasser zu halten, schaut die Zukunft für die kleinen freischaffenden Künstler doch eher düster aus.
Die Veranstaltungsorte sind weitgehend geschlossen und viele Konzerte finden nur eingeschränkt mit sehr wenig Publikum oder als Wohnzimmerkonzert online statt.

Durch die Konzertabsagen bricht vielen Kunstschaffenden ihre wichtigste Einnahmequelle weg und einer von ihnen ist der bekannte Musiker und Klangkünstler Bernd-Michael Land aus Rodgau.

Seine beiden letzten planmäßigen Konzerte hatte er auf der Luminale 2020 in der Frankfurter Fabrik dargeboten. Es waren nur zwei von vier, die anderen beiden wurden gecancelled, ebenso sämtliche weiteren Auftritte für dieses Jahr.

Das war besonders traurig, denn alleine die extra für dieses bedeutende Festival erstellten Computeranimationen von Claus Jahn, nahmen mehrere Monate Produktionszeit in Anspruch. Soll das alles für die Katz gewesen sein?

Auf staatliche Finanzhilfen hat Land bisher verzichtet, denn die verfügbare Unterstützung entspricht nicht seinem Bedarf. Ihm geht es da wie vielen anderen Freischaffenden, oft passt es einfach nicht.

Natürlich schmerzen die finanziellen Einbußen, aber Land vermisst viel mehr das Konzerterlebnis und der direkte Kontakt zu seinen Zuhörern. Zwar ist künstlerisches Arbeiten stets mit großer Leidenschaft verbunden und ein Kernpunkt seiner Musik, dennoch sollte diese Leistung auch vergütet werden.

Land hatte einige Anfragen, ob er in einem Autokino auftreten oder seine Konzerte im Streaming anbieten möchte, aber er lehnte das bisher ab.

Besonders jetzt durch die Corona-Krise hat sich der Trend entwickelt, dass immer mehr Berufsmusiker ihre Werke kostenlos im Netz anbieten. So wird schnell der Eindruck erweckt, dass es sich hier um ein Hobby handelt.

Durch das enorme Überangebot von freier Musik und die ständige Verfügbarkeit auf diversen Online-Portalen, werden viele Künstler nicht mehr wahrgenommen, sie gehen in der riesigen Masse unter.

Das Erlebnis von einem echten Livekonzert kann Streaming jedenfalls nicht ersetzen.
Denn gerade bei elektronischer Ambientmusik, die mit mehrdimensionalen Klängen den ganzen Raum mit einbezieht, bleibt das Klangerlebnis auf der Strecke. Als Hörer real dabei zu sein, ist wie im Sommer barfuß über einen Sandstrand zu laufen und nicht zu Hause auf der Couch ein Video darüber anzuschauen.

Gibt es denn einen Ausweg aus der Krise?
Bernd-Michael Land: „Ja sicher, ich bin nicht der Typ, der einfach den Kopf in den Sand steckt und jammert, aufgeben kenne ich nicht“.

Er hofft dabei auf Unterstützung von der Öffentlichkeit und baut auf seine langjährig gewachsene Fanbase.
„Wem die Erhaltung meiner Kunst am Herzen liegt und elektronische Musik mag, kann gerne eines meiner Alben als CD bestellen. Diese Art von Support ist immer möglich“, sagt der Musiker.

Der Erwerb eines physischen Tonträgers ist noch immer die beste Möglichkeit, um einen Künstler direkt zu unterstützen.
Kunst sollte nicht wegen Corona sterben.

Aber es gibt keine Nacht ohne Tag und neben allen negativen Seiten, ist immer auch etwas Positives zu entdecken.

So war Land kreativ und hat die Hände nicht in den Schoß gelegt, sondern die vergangene Zeit im Lockdown intensiv
dazu genutzt, um Feldaufnahmen in der Natur durchzuführen.
Er sagt: „Nie zuvor ließen sich hier Tiere und Naturgeräusche ohne jeglichen störenden Fluglärm aufzeichnen und das ist
einfach herrlich und für brauchbare Aufzeichnungen der Krähen in Dudenhofen, wurde gerne die Nacht geopfert.“
Diese Geräusche benötigt der Musiker für sein kommendes Klangkunstprojekt „Rodgau Field“, ein „akustisches Portrait“ für
seine Heimatstadt.

Parallel dazu sind viele Projekte in seinem Musikstudio abgearbeitet worden.
Sein neues New Age Album „Slowing World“ konnte gerade fertiggestellt werden, diese CD wird ab Ende Juni verfügbar sein.

Viele Menschen hätten sich ja das Werk „Hyperreale Reflexion -4th Movement“ zum Thema Industrieromantik auf der
Frankfurter Luminale 2020 gerne live angeschaut, aber durch die Corona-Krise ergab sich leider keine Gelegenheit mehr dazu.
Daher wird aktuell an einer DVD in einer limitierten Sonderauflage gearbeitet, für Alle die dieses Filmereignis gerne erleben möchten.

Der Kulturpreisträger 2019 der Stadt Rodgau hat noch unzählige Ideen und Projekte in der Schublade, welche es umzusetzen gilt,
es bleibt also spannend.

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